„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“
ALBERT EINSTEIN
Liebe Eltern,
Kinder malen spontan, intuitiv, glücklich, suchend und findend, erschaffend, abenteuerlustig, spielerisch. Der Prozess des Malens, also das Tun, steht bei ihnen ganz im Vordergrund und nicht das fertige Bild. Das Malen im Malraum hat nichts mit Schmieren und Spritzen zu tun, sondern mit einer sauberen Pinselführung in einer ruhigen und konzentrierten Arbeitsatmosphäre.
Unser Bildungsaspekt
Bildung für ALLE: wir wollen, dass möglichst alle Kinder von dem Malraum-Konzept profitieren. Deshalb bieten wir neben unseren fortlaufenden Kooperationen mit den Rodgauer Schulen und Kitas auch für alle anderen Kindern das Malen in unseren Nachmittagskursen an. Dort können sie gemeinsam mit den Erwachsenen in einer Gruppe malen.
Womit kann ich dienen?
Bei meinen Malgruppen versuche ich mit viel Feingefühl jedes Kind auf seinem individuellen Weg sensibel zu begeiten, damit es sich in seinem Rhythmus entwickeln kann und den Spaß und die Freude am Malen dabei behält. Klare Regeln und Rituale, kein vorgegebenes Thema, eine wertschätzende Leitung und viel Zeit für die persönliche Entwicklung gilt für Klein und Groß in allen Malgruppen.
Bildungsprozesse
Kleinkinder im Kitaalter: Neben der Freude am Malen geschehen ganz spielerisch wichtige Bildungsprozesse: KitaerzieherInnen legen z.B. Wert auf die Auge-Hand-Koordination, d.h. das Kind schaut beim Malen auf seinen Stift, anstatt in den Raum. Beim Malen üben die Kleinen diese Auge-Hand-Koordination immer wieder, z.B. an der Palette beim vorsichtigen Eintauchen der Pinsel und beim achtsamen Aufstreichen der Farbe mit dem Pinsel auf das Blatt. Dabei ist das Malen auch ein spielerisches Training für die Feinmotorik, was dann in der Grundschulzeit zum tragen kommt. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie sich die Konzentration und die Feinmotorik ganz nebenbei beim Malen verbessert. Stille Kinder werden gestärkt, während sehr aktive Kinder durch ihr Tun zur Ruhe kommen.
VorschulKinder / Grundschulkinder: Auch hier bietet der Malraum einen geschützten ruhigen Rahmen, in dem konzentriertes Malen möglich ist. Die Fein- und Grafomotorik wird durch das Malen unterstützt, gefördert und verinnerlicht. Wichtig für das Schreiben (lernen) bei Vorschul- und Grundschulkindern ist auch das Aneignen und Üben der Grundformen durch das Malen.
Z.B.: Grundform Dreieck: Gemalt als Hausdach, Zelt oder Segel = Buchstabe A
Auch bei den Grundschulkinder gibt es sehr stille Kinder, die darin bestärkt werden, ihre Bedürfnisse genau so zu rufen, wie die aktiveren Kinder.
Kinder / Jugendliche: Bei Kindern in der Vorpubertät tritt das Vergleichen und die Selbstkritik beim Malen sehr oft stark in den Vordergrund. Im Malraum entgehen wir den Vergleichen dadurch, da es kein vorgegebenes Thema gibt. Dadurch beginnt jedes Kind mit dem Thema, für das es Interesse und Begeisterung verspürt. Jeder kann dabei in seinem Tempo malen, ein Bild muss nicht in einer Stunde fertig gemalt werden. Neue Entwicklungsschritte entstehen ganz von selbst, wenn das Kind reif dafür ist. Perspektive und Dreidimensionalität entwickelt das Kind in seinem ganz eigenen Rhythmus. Das ist für viele Kinder sehr entspannend.
Rückmeldungen von Erziehern, Lehrern und Eltern bestätigen mir, dass das Malen fast wie eine Therapie auf ihre Kinder wirkt: Die Entspannung und Selbstzufriedenheit wird oft in den Schul- und den privaten Alltag übertragen.
Durch diese Geling-Bedingungen wird Ihr Kind in seiner Persönlichkeit gestärkt, seine Fantasie wird angeregt und seine kreativen zeichnerischen Fertigkeiten verfeinern sich. Es wird ein Profi im Umgang mit den Pinseln und den Farben.
Wenn Sie nun glauben, dass mein spezielles Malkonzept nur von Mädchen wahrgenommen wird, dann täuschen Sie sich. Besonders die Jungs, die ansonsten nicht so gerne den Pinsel in die Hand nehmen, sind begeistert. Eltern, die mir vorher sagen, dass ihr Sohn 'sehr schwierig' wäre oder 'generell nicht malt', sind überrascht, weil ihr Kind am Ende der Stunde den Malraum nicht verlassen will. 'Endlich mal groß malen', 'endlich mal malen was ich will', 'endlich mal rießige Dinos, Drachen, Starwars-Welten malen' bekomme ich von ihnen zu hören. Sie malen Blatt für Blatt, sie sind dabei geschickt, genau und konzentriert. Meist sogar detailverliebt und technisch ausgereift.
Bei älteren Kindern und Jugendlichen wird es immer bedeutender, in einer hektischen Lebenswelt voller Medien ein Angebot mit Kontinuität für ihre gestalterische Erlebnisfähigkeit bereitzustellen. Gerade in unserer schnelllebigen Gesellschaft, die für uns alle durch Fernseh und Computer viel Input bietet, leistet mein Malraum einen Gegenpol, eine Output-Möglichkeit sozusagen, was speziell Kindern und Jugendlichen eine ganz neue Möglichkeit bietet, ihre Kreativität neu zu entdecken und somit auch auf neue Gedanken zu kommen. Sie werden zu Schöpfer und nicht zu Konsumenten.
Damit dies alles geschehen kann, braucht es Zeit. Es dauert bei Schulkindern oft einige Wochen, bis sie sich befreit haben, alte Gewohnheiten abgelegt haben und wieder ihre eigenen Bilder malen, ihren eigenen Stil entwickeln. Die meisten bleiben ein Jahr im Kurs, viele länger. Malt ein Kind/Jugendlicher so lange, macht er oft enorme Fortschritte, erlebt Höhen und Tiefen und macht Erfahrungen, die ihn sein Leben lang begleiten.
Melden Sie ihr Kind bei Interesse an, damit es sich in seinem Tempo optimal entwickeln kann. Ihr Kind wird es Ihnen danken.
Yvonne Rebmann